Geschichte des Museums

 

Wohin mit den veralteten Maschinen und Industrieeinrichtungen? Auf diese Frage hatte man in Xixona/Jijona schnell eine Antwort parat: Sie wurden an den Schrotthändler verkauft. In jenen Zeiten definierten die Turrón-Hersteller ihren Unternehmenserfolg einzig und allein über ihre Gewinnbilanz. Alles was keinen unmittelbaren Gewinn brachte, hatte ausgedient und wurde ausrangiert.

Die Veränderungen im Bereich des Tourismus und auch im Konsumverhalten haben in beträchtlichem Maße dazu beigetragen, dass diese alten Denkweisen überdacht und neue Konzepte entwickelt wurden. Die Geschichte eines Unternehmens ist Teil des von der Firma angebotenen Produkts. Sie stellt einen nicht greifbaren, aber überaus wertvollen Mehrwert dar. JUAN ANTONIO SIRVENT SELFA gehörte zu den Ersten, die dies erkannten, als er in den Sechzigerjahren mit der beratenden Unterstützung von JOSÉ LÓPEZ MIRA und der Hilfe seines Sohnes JUAN ANTONIO SIRVENT ARROYO ein kleines Turrón-Museum eröffnete.

Die Zeit hat gezeigt, dass dies der richtige Weg ist und heute bieten viele Firmen zusätzlich zu den hergestellten Produkten auch kulturelle Werte an. In innenarchitektonischer Hinsicht ist festzustellen, dass die ursprüngliche Idee sich an einer Skizze von López Mira orientierte. Besagte Skizze, die in der Abbildung zu sehen ist, zeigt eine – wie zu dieser Zeit übliche – überwiegend ethnographische Darstellung. Als das Museo del Turrón seine Türen öffnete, wurden Teile der Räumlichkeiten der alten Schreinerei von Turrones El Lobo genutzt. Im Inneren verteilten sich die von López Mira in seiner Skizze entworfenen Bereiche.

Die Einrichtungen des Museums wurden über drei Jahrzehnte hinweg kontinuierlich erweitert, bis das Museum schließlich alle Räumlichkeiten der ehemaligen Schreinerei von Turrones El Lobo einnahm. In diesen Räumlichkeiten fanden nach und nach all jene Utensilien aus den verschiedenen Herstellungsprozessen von Turrón und Marzipan eine Heimat, die nicht mehr dem Stand der Zeit entsprachen.

Über lange Zeit hinweg war das Turrón-Museum die einzige Einrichtung, die die Geschichte der Herstellung dieser traditionellen Süßigkeit aus Jijona zum Thema hatte. Turrón und Volksbrauchtum verschmolzen im Laufe der Jahre und das Ergebnis war eine wichtige touristische Attraktion. In jüngster Vergangenheit zeigte sich jedoch die Notwendigkeit, das ursprüngliche Projekt zu überarbeiten und den wissenschaftlich-technischen Aspekten mehr Geltung zu verschaffen.

Weiterhin wurden die korrekte Darstellung im historischen Kontext und die Anpassung an moderne Technologien erforderlich. Durch all diese Aspekte erhält die ursprüngliche Zielsetzung zweifellos eine neue Dimension: Es geht darum, dem Verbraucher den Gedanken zu vermitteln, dass er beim Kauf eines von ALMENDRA Y MIEL S.A. hergestellten Produkts auch einen Teil dieses wertvollen historischen und technologischen Schatzes erwirbt, durch den die Herstellung des von ihm erworbenen Produkts überhaupt erst möglich wurde.

In Anbetracht all dieser Aspekte ist es wohl richtig zu sagen, dass das Hauptziel des heutigen MUSEO DEL TURRÓN der Entwurf und die Entwicklung eines Museumsprogramms ist, in dessen Mittelpunkt die technologische und wirtschaftliche Entwicklung von Xixona/Jijona steht, wenngleich der Schwerpunkt auf der in der Turrón-Herstellung eingesetzten Technologien und auf der Rolle des Unternehmens ALMENDRA Y MIEL S.A. im lokalen, nationalen und internationalen Zusammenhang liegt.